Die valencianische Agrarorganisation Unió Llauradora i Ramadera beziffert in einer ersten Schätzung die vorläufigen Verluste für den Agrarsektor aufgrund des verheerenden Unwetters vom 29. Oktober, das einige Gebiete im Land Valencia verwüstet hat, auf ca. 816 Mio Euro.
Die Schäden sind sowohl struktureller Art als auch auf direkte Auswirkungen auf Kulturen und Viehzuchtbetriebe zurückzuführen. Im ersten Fall könnten etwa 172.000 ha mehr oder weniger stark betroffen sein, im zweiten Fall etwa 50.000 ha mit Kulturpflanzen. Am stärksten betroffen sind Citrusfrüchte, Kakis, Gemüse, Baumschulen und Zierpflanzen sowie in geringerem Maße der Weinanbau, wo es zu Verlusten von mehr als 300 Mio Euro kommen kann. Andere Kulturen, wie bspw. Mandeln, waren bereits geerntet und Ackerkulturen noch nicht ausgesät. Geprüft werden müssen mögliche Auswirkungen auf Pflanzen und Bäume in Form von Wurzelsterben in den überschwemmten Gebieten sowie die Entwässerungskapazität der Felder. Erst dann kann eine genaue Schadensbewertung erstellt werden.
Die Hauptverluste dieses Unwetters sind struktureller Art und konzentrieren sich auf Infrastrukturen, Reinigung oder Einsatz von Fungiziden, mit vorläufigen Kosten von mehr als 511 Mio Euro. In den Kulturen gibt es Schäden sowohl an kommunalem als auch privatem Eigentum, sowie bei Straßen, Wegrändern, Bewässerungsinfrastrukturen, Stützmauern, Bewässerungsgräben, Geräteschuppen, Maschinen, Gewächshäuser, verschlammte Felder, etc.
Die am meisten betroffenen Gebiete sind Ribera Alta, Camp de Túria, l’Horta Sud, Utiel-Requena, la Hoya de Buñol, la Serranía, el Rincón de Ademuz, la Ribera Baixa, l’Horta Nord (südliche Bezirke von Valencia und Paterna) und la Safor, was die Provinz Valencia betrifft, sowie Baix Maestrat in der Provinz Castellón. Die ersten drei sind zweifellos am stärksten geschädigt.
Diese DANA in Form von Starkregen, Hagel und Sturm, der in einigen Fällen von mehreren Tornados begleitet wurde, ist das zerstörerischste Wetterphänomen für die valencianische Landwirtschaft und für ganz Spanien seit es Aufzeichnungen gibt.
LA UNIÓ geht deshalb davon aus, dass die verschiedenen Verwaltungen dem Ausmaß der Katastrophe gerecht werden und eine ausreichende wirtschaftliche Unterstützung bereitstellen, damit die betroffenen Landwirte und Viehzüchter teilweise für die Schäden entschädigt werden können. Die Organisation hat dem Regional- und dem Landwirtschaftsministerium bereits ein umfangreiches und detailliertes Paket mit dringenden Hilfsmaßnahmen vorgelegt, das unter anderem Direktbeihilfen, steuerliche und arbeitsrechtliche Maßnahmen und Entschädigungen vorsieht. Quelle und Fotos: La Unió