Nach den in KW 21/24 von Afrucat, Verband der katalanischen Obstunternehmen, und DACC (Departament d’Acció Climàtica, Alimentació i Agenda Rural) vorgelegten Daten wird das katalanische Produktionspotenzial für Pfirsiche und Nektarinen im Vergleich zur letzten Saison voraussichtlich um 4 % sinken und 384.840 t betragen. Davon entfallen 362.360 t (-4%) auf Lérida, 20.080 t (-3%) auf Tarragona, 1.480 t (-13%) auf Barcelona und 920 t (-9%) auf Girona.
Auffallend sind die Produktionsrückgänge in Barcelona und Girona von 13 % bzw. 9 %. Hauptgrund in beiden Fällen sind Rodungen, besonders in Girona, während sich in Barcelona die Dürreperioden der letzten Saison und ihre Fortsetzung in diesem Jahr auf die Produktionszahlen ausgewirkt haben. Viele Fincas in Barcelona liegen in Trockengebieten und hängen im Wesentlichen von den Niederschlägen ab.
Nach Jahren mit sehr niedriger Produktion (2020, 2021 und 2022) und Wetterproblemen (vor allem Frost, Hagel und große Trockenheit) hat Katalonien im letzten Jahr sein Produktionspotenzial wieder erreicht, aber in diesem Jahr ist es aufgrund von Wasserstress der Bäume und der hohen Temperaturen wieder um 4 % gesunken.
Benjamí Ibars, Präsident des Ausschusses für Steinobst von Afrucat, erklärte: „Wir befinden uns bereits in der Saison. Die Tatsache, dass Murcia in diesem Jahr sehr früh angefangen hat während wir uns in dem normalen Saisonzeitraum befinden, bedeutet, dass es keine Überschneidungen gibt, der Markt flüssig bleibt und das Obst verkauft wird. Man könnte sagen, dass ein normales Jahr wie dieses im Moment als außergewöhnlich bezeichnet werden kann“.
Manel Simon, Generaldirektor von Afrucat sprach über die Ungewissheit in Bezug auf den Pflanzenschutz: „Im vergangenen Jahr gab es einen erheblichen Befall von Thripsen und Fruchtfliegen. Das hat die Erträge vieler Fincas reduziert und – obwohl die Preise akzeptabel waren – schwerwiegende Auswirkungen auf die Geschäftsergebnisse der Betriebe.
Angesichts der bevorstehenden Europawahlen möchten wir Brüssel und insbesondere die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nachdrücklich auffordern, bei jeder Entscheidung über die Abschaffung weiterer Pflanzenschutzmittel eine Folgenabschätzung vorzunehmen, um zu analysieren, ob es eine alternative Behandlung gibt oder ob das die Eliminierung einer oder mehrerer Kulturen in ganz Europa bedeuten könnte. In einer Zeit, in der die Ernährungssouveränität so wichtig ist, können wir es uns nicht leisten, Kulturen aus Europa zu verlieren, weil wir sie nicht produzieren können. Desweiteren sollte man in die Suche nach alternativen Methoden des Pflanzenschutzes investieren“. Quelle und Foto: afrucat